24. Dezember: Dein Weg
Jedes Jahr die gleiche Geschichte von der Ankündigung bis zur Geburt von Jesus, Gottes Sohn. Immer wieder und wieder erzählen wir von Maria und Josef, der Suche nach einer Unterkunft, von Engeln, die den Hirten die Nachricht überbringen, von Weisen, die einen König suchen und ein Baby finden. Warum tun wir das? Warum bekommen wir feuchte Augen, wenn die alte Geschichte erklingt – als Predigt oder im Weihnachtsoratorium? Ist es nur eine liebgewonnene Tradition so wie der Weihnachtsbraten und der geschmückte Baum?
Es ist mehr als das. Es ist der Versuch endlich zu verstehen, was nicht zu verstehen ist. Gott wird Mensch. Der große allmächtige Gott macht sich klein und verletzlich.
Er sieht die Welt mit unseren Augen – die Kriege und Zerstörung in Syrien, Libyen, Irak, Somalien und anderswo und die Menschen, die sich für andere einsetzen.
Er fühlt die Schmerzen der Verwundeten, das Leid der Trauernden und die Zärtlichkeiten der Liebenden.
Er schmeckt das verunreinigte Wasser, die karge Kost und die kulinarische Genüsse eines Spitzenrestaurants.
Er riecht den Gestank der überfüllten Lager, der Mülldeponien und den Duft von Blumen.
Er hört das Geschrei der Verängstigten, den Lärm der Städte und die Wohlklänge eines Konzerts.
Gott reißt die Mauern nieder, die zwischen uns stehen. Wir können Gott in Jesus begegnen. Wir können unser Leben mit ihm teilen. Wir brauchen keinen Priester, keinen Tempel, kein Opfer. Nur unser Selbst kann uns hindern, zu Gott zu kommen.
Mach dich auf – nicht nach Bethlehem, sondern in ein Leben mit Gott. Es beginnt vor deinen Füßen. Ein Schritt, eine Entscheidung genügt.
Hab keine Angst und verliere nicht den Mut, denn der Herr selbst wird vor dir hergehen. Er wird bei dir sein. Er wird sich nicht von dir zurückziehen und dich nicht im Stich lassen! (5. Mose 31,8)