Jesus – Der Revolutionär

Jesus lebte im Widerspruch zu gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Mächten. Er nannte die Dinge beim Namen, die schief liefen.

Jesus lebte im Widerspruch zu gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Mächten. Er nannte die Dinge beim Namen, die schief liefen.

Als Revolutionär stellte Jesus die gesellschaftlichen Werte auf den Kopf. Damals wie heute sind Geld, Besitz, Familie und Sicherheit erstrebenswerte und allgemein anerkannte Ziele. Nicht so bei Jesus: Was immer dich bindet, an einem bestimmten Ort festhält, in Traditionen und Ansichten gefangen hält oder dein Handeln einschränkt, soll kritisch durchdacht werden. Jesus wendet sich deutlich dagegen, Schätze auf Erden zu sammeln. Er nimmt eine radikale Haltung in Bezug auf Besitz und den Sinn von Geld ein. Sich frei zu machen davon, was im Denken oder Handeln kleinhält, ist Hintergrund für seine provokativen Forderungen.

Politisch war Jesus kein Revolutionär im Sinne von öffentlichem Aktivismus. Aber viele seiner Reden und Handlungen sind von Widerstand geprägt, der als innerliche Herzenshaltung gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Gewalt beginnt. Denen, die in der Politik und Gesellschaft keine Rolle spielten, den „Geringsten“ in der Rangordnung dieser Welt, gab er Hoffnung und Perspektive. Er selbst lebte mit seinem Kreis an Nachfolgenden eine gesamtgesellschaftliche Umwälzung im Sinne von „Die Letzten werden die ersten sein!“.
Das stellte für das Römische Reich und für Einige aus der damaligen religiösen Elite des Judentums eine mögliche Bedrohung dar. Denen Hoffnung zu machen und sie zum Widerstand zu ermutigen, die entrechtet und ausgenutzt wurden, ist gefährlich – es ist Kritik an den Machtverhältnissen. Diese Haltung war vermutlich die rechtliche Grundlage, warum Jesus von den Römischen Behörden zum Tode verurteilt wurde: Es sollte ein Aufruhr oder die Ausbreitung dieses Gedankenguts verhindert werden.

Religiöse Gesetze befolgte er nicht stur, sondern er suchte den Sinn dahinter und vor allem achtete er darauf, dass sie dem Menschen dienlich sind – deswegen verschärfte Jesus manche biblischen Weisungen, andere interpretierte er freier. Vielleicht ist es ihm egal, ob am Ruhetag die Läden offen sind. Ihm geht es vielleicht eher darum, dass auch am Feiertag die Menschen genug zu essen haben und ihre Zeit dafür nutzen, dass es ihnen selbst und anderen besser geht, nicht erst im Jenseits, sondern auch schon hier auf dieser Erde! Dass du dir in Ruhe Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben nehmen kannst.

Einige Stellen aus der Bibel zum Nachlesen

Markus 10, 17-31: Erste werden Letzte sein und Reichtum gilt nichts

Lukas 13,1-9: Gewaltloser Widerstand gegen Rom und Jesu Haltung der Hoffnung statt Profit-Orientierung

Matthäus 5, 3-16: Wer aus Jesu Sicht glückselig ist

Johannes 2,13-22: Jesus konfrontiert diejenigen, die mit Religion Geld machen

Bender singt mit seiner Band Pfingstpanzer über Jesus als Commandante:


Text: Dr. Katrin Juschka

Gestaltung: David Bahne


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Jesus hatte Frauen und Männer um sich. Er gab Frauen einen für die damalige Welt bemerkenswerten, hohen Stellenwert. Selbst heute ist das nicht überall selbstverständlich.