Jesus – Der Retter

Jesus wurde schon ganz früh als Retter gefeiert. Auch für dich kann er die Rettung sein.

Jesus wurde schon ganz früh als Retter gefeiert. Auch für dich kann er die Rettung sein.

„Retter“ ist so ein seltsames Wort und wird heute fast nur noch in sprachlichen Übertreibungen angewendet. Oder aber in Kontexten, in denen jemand wirkliche Lebensrettung erfahren hat und es ohne Hilfe nicht weiter geschafft hätte. Deswegen gibt es die Seenotrettung oder Rettungswagen von Feuerwehr und Krankenhäusern. Das Leben ist nicht selbstverständlich und in manchen Momenten einfach nicht alleine zu bewältigen.

Genau das meint das alte Wort vom Retter oder Erlöser und Befreier: Dass jemand da ist, der einschreitet, wenn die Not überhandnimmt, der für Hilfe und Erlösung gerufen werden kann, wenn das Leben bedroht ist und keine Hoffnung mehr da ist.

Wenn Menschen erlebt haben, dass ihr Leben einmal am seidenen Faden hing und es eine Person gab, die sie aus einer verzwickten Lage erlöste oder ihnen rechtzeitig Heilung verschaffte, ist es in vielen Fällen so, dass sie ihr weiteres Leben als Geschenk betrachten und sich dieser Person verpflichtet fühlen. Sie haben erlebt, dass ihr Leben nicht ihr eigener Verdienst ist, sondern dass sie es jemandem verdanken. Nicht selten versuchen Menschen nach z.B. dem Empfang einer Stammzellenspende o.Ä. mit der Person in Kontakt zu treten, um irgendwie ihrem Dank Ausdruck zu geben und die Person kennenzulernen, die ihnen ein zweites Leben ermöglicht hat.
Das ist eine ziemlich genaue bildliche Umschreibung dessen, was Glauben heißt: Gott das Leben zu verdanken und Gott dafür zu rühmen, dass „neues Leben“ möglich wurde, vielleicht sogar ein Leben in einer völlig neuen Dimension des Daseins und sinnvollen Existierens. Viele christliche Phrasen der frommen Welt wie beispielsweise „ich liebe Jesus“, „ich bin erlöst“, „Jesus ist mein Herr“ oder „für Gott leben“ meinen, obwohl sie sehr seltsam klingen, diese Dankbarkeit für ein solches Erlebnis und eine Umkehr im Lebenswandel, die sich schwer in Worten ausdrücken lassen.

Ein solches Erlebnis kann sehr unterschiedlich sein: Bei manchen Menschen ist es die Erfahrung, dass sie bei Gott wirkliche Vergebung von Schuld erfahren haben, die sie sich im Laufe des Lebens eingebrockt haben. Bei manchen Menschen ist es die Erfahrung, dass sie durch Gott Annahme und Anerkennung gefühlt haben, die sie zwischenmenschlich nicht finden konnten. Bei manchen Menschen ist es die Einsicht, dass in Gott ein Ruhepol zu finden ist, nachdem sie sich ihr ganzes Leben wie gehetzt und auf der Suche empfunden haben und mit nichts Materiellem oder mit keinen der Ziele, die sie erreicht haben, zufrieden waren . Bei anderen Menschen ist es die Erkenntnis, dass sie durch Gott erst zu ihrem wahren Selbst gefunden haben, was Selbstzweifel oder Skepsis durch andere nie ermöglicht hätten u.v.m.
Die Liste ist lang, weil jeder Mensch unterschiedlich fühlt, denkt und andere Erfahrungen machen musste.

Lass dich von abgehobenen christlichen Formulierungen nicht davon abbringen, dich auf das Wagnis einzulassen, dich zu fragen: Wovon kann Jesus dich erlösen? Und sei dann mutig, innerlich diesen Schritt zu gehen und um Rettung zu bitten. Du kannst eigene Worte finden, deine individuelle Erfahrung mit Jesus „als Retter“ zu beschreiben – die vielleicht weniger eigentümlich klingen als das fromme Vokabular anderer.

Einige Stellen aus der Bibel zum Nachlesen

Im Lukasevangelium, Kapitel 1 finden sich zwei verschiedene Loblieder (ab Vers 46 und Vers 68), in denen Jesus als Errettung und Erlösung beschrieben wird, weil Gott durch Jesus Erniedrigung auflöst, Gerechtigkeit und Sündenvergebung herstellt.

1. Johannes 4,16-18: In einem neutestamentlichen Brief wird die Erfahrung beschrieben, wie Jesus als Retter erkannt wurde: indem die überwältigende Liebe Gottes alle Angst austreiben konnte.

Petrus 1,18-19 In einem anderen neutestamentlichen Brief wird die Erkenntnis formuliert, dass keine materiellen Dinge wie Geld oder ein selbstgerechter Lebenswandel Erlösung und Sinn bringt, nur die Selbstaufopferung Jesu.


Text: Dr. Katrin Juschka

Gestaltung: David Bahne


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