Was zählt!

grab_lavendelWill man sonntags in der Großstadt im Freien etwas Ruhe finden, empfiehlt es sich Plätze und Straßen, Parks und Grünanlagen zu meiden. Überall tummeln sich Menschen, tönen Musik und Straßenlärm. So versuche ich an ungewöhnlicher Stelle etwas für mich zu sein, um allein zu spazieren ohne angesprochen zu werden und meinen Gedanken nachzuhängen: auf dem Friedhof.

Sonnenbeschienene Wege und schattige Plätzchen wechseln sich ab. Nur selten begegne ich anderen und wenn, nickt man sich höchstens zu. Auf dem Friedhof zeigt sich, wie wir es mit dem Tod und der Erinnerung an geliebte Menschen halten. Das wuchtige Granitgrab steht neben einer schlichten Grabplatte. Ein sorgsam gepflegtes Grab wird vom Wildwuchs einer benachbarten Grabfläche bedroht. Plastikblumen verblassen neben Immergrün. Tote mit Vor-, Zu- und Geburtsnamen sowie Lebensdaten ruhen neben der geliebten Ehefrau. Wünsche der Hinterbliebenen oder Bibelverse vermitteln, wie sie die Toten gesehen haben.

Wie sieht es bei mir aus? Was zählt wirklich in meinem Leben? Ist das nur mir klar oder ist es auch für andere sichtbar? Was soll einst auf meinem Grabstein stehen?

grab_bisJesuskommtEinige mögen keine Friedhöfe oder Beerdigungen. Der Tod schreckt sie. Mich nicht, denn er liegt außerhalb meines Einflusses. Ich weiß nicht, wann und wie ich sterbe und will es auch nicht wissen. Was ich weiß, dass der Tod nicht endgültig ist und der Friedhof keine Endstation. Unmissverständlich verkündet ein Grabstein diese Hoffung mit Ausrufezeichen:

Bis Jesus kommt!

Bettina

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