Klimawandel hoch 2
Seit einigen Wochen finden überall in Deutschland Demonstrationen statt, bei denen aus der Mitte der Bevölkerung heraus zigtausende Menschen für unsere Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gehen. Eine Partei wie die AfD, die stark im Fokus dieser Demos steht, genießt zurzeit hohe Zustimmungswerte, gleichzeitig aber radikalisiert sie sich immer weiter in ihren Aussagen und bietet eine politische Plattform für faschistische und zutiefst menschenverachtende Positionen. Dass im Parteiprogramm der AfD einige angeblich christliche Werte vertreten werden, macht die Sache nicht besser. Leider gibt es auch unter den Christ:innen in Deutschland solche, die gerne auf diese „konservativen“ Werte verweisen und damit eine Partei wie die AfD in ihren eigenen Reihen salonfähig machen.
Für uns als Leitung der Jesus Freaks Deutschland ist das unvorstellbar. Wofür die AfD steht, was sie sagt und verkörpert, steht für uns im Gegensatz zu dem, was Jesus und seine Botschaft an uns Menschen ist. Uns ist klar, dass der demokratische Diskurs von Parteien letztlich immer zu Kompromissen führt, und dass nie alle Menschen mit allen politischen Entscheidungen glücklich sind. Eine Partei aber, die mit ihrer Rhetorik und ihren Inhalten nicht den Dialog und das Miteinander stärkt, sondern Polarisierung und Spaltung in einer vielfältigen Gesellschaft vorantreibt, steht für uns nicht im Einklang mit einer Jesusmäßigen Haltung.
Wir verstehen, dass die globalen Veränderungen und Unsicherheiten unserer Zeit für viele Leute herausfordernd, oft sogar überfordernd und erschöpfend sind. Das Gefühl, etwas beitragen und gestalten zu können, schwindet. Welchen Informationen und Menschen können wir überhaupt noch vertrauen?
Hier sollten wir uns wieder einmal fragen „Was würde Jesus tun“ – in dieser Situation? Er ist radikal eingetreten für die zugespitzte Zusage der Liebe Gottes zu allen Menschen unabhängig von ihren Leistungen oder ihrer Herkunft, er hat geworben für Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit aller Menschen, für Vergebung, Gnade, Umkehr und Heilung, bis hin zur Feindesliebe.
Es ist gefährlich, mit Religion Politik zu machen, aber wir Nachfolger:innen Jesu sind aufgerufen, Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar zu machen, und daher sollten wir kritisch auf Parteien schauen, die mit ihren Worten und Taten den Worten und Taten Jesu entgegenstehen. Werden wir glauben, lieben und hoffen und Gott alles zutrauen oder uns zum Hass verführen lassen?
Wir wollen uns zu denjenigen stellen, die gegen die rechtsradikalen Strömungen in Deutschland aufstehen. Danke an alle, die schon zu Demos gegangen sind, das auf Social Media geteilt haben und auch andere Menschen ermutigt haben, dabei zu sein. Wir wollen für das Land beten, aber auch sichtbar machen, wofür wir stehen. Wir wollen den Schulterschluss mit den Kirchen und Menschen in geistlichen Leitungspositionen, die ihre Stimme schon deutlich gegen faschistische Tendenzen und die Politik der Ausgrenzung erhoben haben. Und wir werben darum, dass auch andere Gemeinden und Pastor:innen den Mut und deutliche Worte zu einer solchen Politik finden. Es ist gerade nicht die Zeit, dazu zu schweigen, sondern sichtbar eine klare Position einzunehmen.
Leitungskreis Jesus Freaks Deutschland
Bewegungsleitungsteam
Vorstand JFD e.V.