Hochzeit auf den ersten Blick
Am 16.11.2014 startet SAT.1 eine neue Doku-Reihe mit dem Titel „Hochzeit auf den ersten Blick“. Darin stellen vier Experten, u.a. eine Psychotherapeutin und Martin Dreyer als freikirchlicher Pastor, aus einem Pool von Singles vier Paare zusammen. Die durch verschiedene Tests und Gespräche ausgewählten Paare lernen sich erst nach der standesamtlichen Hochzeit richtig kennen. Die Show dokumentiert den Alltag der Paare und stellt sie nach zwei Monaten vor die Frage: Zusammen bleiben oder scheiden lassen?
Drei Fragen zur Show an Martin Dreyer:
Warum hast du dich entschlossen mitzumachen?
Die Produktionsfirma Redseven kam auf mich zu und fragte mich als einen von mehreren Experten für „Hochzeit auf den ersten Blick“ an. Das Konzept gefiel mir auf Anhieb. Ich bin überzeugt, dass es funktionieren kann, Paare mit Hilfe eines wissenschaftlichen Auswahlverfahrens zusammen zu führen.
Im Übrigen ist mir die Thematik nicht fremd, schließlich bekomme ich viele Anfragen, Menschen zu verheiraten – meist von Paaren, bei denen einer konfessionslos ist. Sie finden keine katholischen oder lutherischen Pfarrer, die sie sie trauen würden. Ich habe festgestellt, dass dieser Job ein echter Dienst an den Menschen sein kann. Die Paare freuen sich ganz ehrlich, dass ich das mache. Generell liegt mir das Thema am Herzen. In meiner Biographie steht eine Ehebeziehung, die sehr schmerzhaft kaputt gegangen ist und eine, die sich immer noch sehr glücklich darstellt. Ich denke, ich habe aus beiden Dingen viel lernen können.
Ich kenne in meinem näheren Bekanntenkreis immer mehr Menschen, die über Internet-Kontaktbörsen zusammen gekommen sind. Dort wird ja auch eine gewisse Vorauswahl nach Vorlieben und Eigenschaften getroffen. Ich frage mich, ob das, was früher der Tanzball oder die Disko waren, heute diese Kontaktbörsen sind. Und ich sehe auch die Not von vielen Freunden, die auf der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner sind. Ganz tolle Menschen, die voll im Leben stehen, gut aussehen usw. Trotzdem finden sie den Traumpartner nicht. Vielleicht, weil ihre Ansprüche zu hoch sind – oder sie auf eine Art Hollywoodromantik warten, die völlig unrealistisch ist?
Als ich von dem Konzept der Sendung hörte, dachte ich sofort: Warum nicht? Das kann doch funktionieren! Es könnte Menschen helfen einen Partner zu finden und das Leiden vom Singlesein beenden. Zumindest den Teilnehmern. Ich glaube, dass wir über neue Konzepte der Partnersuche nachdenken sollten. Die Liebesheirat, wie wir sie heute als normal ansehen, gibt es noch gar nicht so lange. Sie ist eine Erfindung aus der Zeit der Romantik (Anfang 19. Jh.). Bis dahin wurde man verheiratet. Und wo bringt uns die Liebesheirat hin, wenn ich mir die Scheidungsrate anschaue? Viele Paare passen einfach nicht zusammen, heiraten aber trotzdem. So war es ja auch bei mir.
Welche Chancen siehst du?
Sinn und Zweck des Experiments ist es natürlich, dass die Kandidaten mit der Hilfe von Experten den Partner fürs Leben finden. Aber auch darüber hinaus wird die Teilnahme für alle eine Bereicherung sein. Das Experiment bietet den Kandidaten die große Chance, sehr viel über sich zu erfahren. Im Laufe des Auswahlverfahrens wurden dutzende Tests durchgeführt, psychotherapeutische Gespräche geführt, ein Spezialist für Wohnpsychologie hat sich sogar jede Wohnung der Kandidaten genau angeschaut und daraus Persönlichkeitsmerkmale abgeleitet. Ich bin mir sicher: Jeder Kandidaten wird mit einem großen Gewinn aus der Sendung hervor gehen – selbst für den Fall, dass er nicht den Partner für das Leben findet.
Was siehst du skeptisch?
Aus über 7000 Bewerbern blieben am Ende 68 geeignete Singles übrig. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass der Pool an potentiellen Matching-Partnern noch größer wäre, aber vielleicht schaffen wir es beim nächsten Mal – sollte die TV-Show in eine weitere Staffel gehen und ich wieder dabei sein.
Ich bevorzuge http://www.christliche-partner-suche.de