Fake Weihnachten?
Halleluja, es weihnachtet sehr. Ich kenne so viele zynische Texte. Üble Geschichten von grenzenlosen Besäufnissen, Übergriffen des Onkels, Geschenkorgien ohne Sinn und Verstand, bis hin zu Prügeleien und kaputten Geschirr.
Was ist bloß los mit diesem Fest? Warum ergötzen wir uns in Lebkuchen und Kerzenschein? Warum die Millionen Tannen, die jedes Jahr gefällt werden? Warum 100 Milliarden Euro für Geschenke? Ganz ehrlich, so ganz komme ich nicht dahinter. Die Antworten der Westentaschen-Psychologen sind klar: Es geht um Sehnsucht nach Harmonie, darum Familienbande aufleben zu lassen. Wir wollen die Einsamkeit vergessen, wenigstens an einem Tag.
Ich stelle fest, dass ich in zunehmenden Alter mehr auf der Suche nach dem Echten bin. „Fake“, das Unwort des Jahres. Ich habe keinen Bock mehr auf das Unechte.
Fake umgibt mich überall. Fake Werbung. Fake Sicherheit, die mir von der Politik versprochen wird. Fake Liebe. Ich sehne mich nach dem Echten.
Auch das Christentum ist voller Fake. Fake Churches, Fake-religiöses-Getue, Fake-Lobpreis. Da muss man nur einmal richtig auf den Busch klopfen und unten rieselt nur hohles Zeug heraus.
Wir wissen heute: Jesus wurde nicht am 24.12. geboren. Historiker vermuten eher den März oder Mai. Esel waren auch nicht in seinem Stall. Und, dass die ganze Welt eigentlich seinen Geburtstag feiert, und dabei alles andere feiert, nur nicht seinen Geburtstag. Auch das ist ein Fake.
Was nun, mit Weihnachten? Warum feiern, warum freuen? Was ist echt an diesem Tag? Was kann für mich echt werden?
Zuerst fällt mir ein, dass es einfach gut tut, Geschenke zu bekommen. Geschenke als Ausdruck der Zuneigung, der Wertschätzung, der Liebe. Geschenke sind immer ein Zeichen der Liebe. Meine Mutter sagte zu uns, die größten Geschenke sind die, welchen einem besonders schwerfallen. Also geschenkt, nicht aus einem Überfluss, in Klarsichtfolie verpackt, aber eben auch unnötig. Sondern Weihrauch, Myrrhe, Gold. Wir üben uns in Großzügigkeit, das ist toll.
Und wenn wir als Christen etwas tiefer gehen, können wir aus der Weihnachtsgeschichte noch etwas erkennen: Gott kommt als Mensch zu uns. Nirgendwo wird das so deutlich, wie an der Geburtsgeschichte Jesu. Gott muss als Baby kommen, aus dem Bauch einer Frau. Es braucht Milch, wärme und ein Bettchen. Die Engel kündigen Jospeh den Gottessohn mit genau diesem Namen an: Immanuel. Das heißt übersetzt: Gott ist mit uns! Oder volxbibelisch: Gott kommt auf unsere Ebene runter. In unsere Kälte, in unseren Kack. Das fasziniert mich an Jesus. Gott, der größer ist als das Universum, kommt in meine kleine Welt, in meinen kleinen Kopf, in mein Herz. Darum feier ich Weihnachten. Trotz allem Fake, üblen Geschichten und unerfüllter Sehnsucht. Darum tut Jesus gut. Der Glaube an ihn. Seine Worte und seine Liebe. Ich will Weihnachten feiern, weil ich die Liebe feier. Gott wird einer von uns. Halleluja.
Martin wohnt mit seiner Familie in Berlin und freut sich immer wieder, den Geburtstag von Jesus feiern zu dürfen.
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.