Worte zur Lage der Bewegung
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde im Kranken Boten von der Jesus-Freaks-Bewegung als Patient berichtet: Von den Wunden, das heißt Problemen, die wir als Leitungskreis sehen, und von den Veränderungen, die wir angehen wollen.
Die Symptome waren so vielfältig, dass die Ursache kein einzelnes Organ, kein einzelner Bereich sein konnte, sondern etwas Grundsätzliches nicht in Ordnung war. Daraus haben wir den Schluss gezogen, dass wir uns zunächst mit dem Kopf, der Bewegungsleitung, beschäftigen müssen. Schließlich wirkt sich ein negativer Seelen- und Geisteszustand auf den ganzen Körper aus. Wir haben uns ein Jahr gegeben, um neu über Leitung und Struktur nachzudenken.
Wir haben dieses Jahr genutzt, um auf Gott zu hören und um zu reden – miteinander und mit Menschen, die uns nahe stehen und deren Rat wir schätzen. Wir haben darüber diskutiert, wie wir uns die Leitung der Jesus Freaks vorstellen, die den verschiedenen Strömungen innerhalb der Jesus-Freaks-Bewegung gerecht wird.
Das war mitunter schmerzhaft, hat uns aber auch ermutigt und neue Potentiale freigesetzt. Verletzungen der Vergangenheit, wie zum Beispiel aus dem Konzil, mahnten uns vorsichtig zu sein, gleichzeitig hinderten sie uns manchmal mutig voranzugehen. Im Oktober 2016 haben wir, der Leitungskreis, uns auf einen Behandlungsplan geeinigt und Folgendes beschlossen:
Wir, als Leitung der Jesus-Freaks-Bewegung, befinden uns in einem Prozess. Die Gremien, die wir als Bewegung haben, reichen unserem Empfinden nach nicht aus, um die Bewegung so zu leiten, wie wir uns das vorstellen.
Die bisherigen Gremien, die wir auf Bewegungsebene haben, sind die Leiter*innen der Regionen und Bereiche, die in ihrem Bereich Verantwortung übernehmen. Diese Personen treffen sich dreimal im Jahr auf dem JFD-Treffen, um gemeinsam Entscheidungen für die Bewegung zu treffen.
Daher wollen wir ein Team mit Leitungsverantwortung bilden, das etwa fünf bis zehn Personen umfasst. Dieses Team soll die Vision der Jesus Freaks immer wieder neu mit Leben füllen, konkrete Schwerpunkte setzen und Impulse in die Bewegung tragen. Dabei ist uns wichtig, dass das Team einen Überblick über die Bewegung hat und engen Kontakt zu Regionen, Bereichen und Einzelpersonen pflegt.
Diese Aufgaben sollte bereits das bestehende Ü-Team erfüllen, das dafür aber nicht die nötigen Ressourcen hatte. Auf Grundlage unserer Erfahrungen und mit neuen Erkenntnissen versuchen wir ein Team von Menschen zu berufen, deren Gaben den Aufgaben entsprechen und die das Vertrauen der Jesus Freaks genießen.
Zur Zeit beraten und beten wir intensiv über Personen, die wir für dieses Amt sehen, und darüber, wie dieses neue Team gut mit den bestehenden Gremien der Bewegung zusammen arbeiten kann.
Wir fragen derzeit Menschen, ob und wie sie sich vorstellen können in einem neuen Leitungsteam tätig zu sein. Wir arbeiten an neuen Strukturen, damit es klare Zuständigkeiten gibt. Es wird weiterhin Treffen geben, auf denen die Vertreter*innen der Regionen und Bereiche u.a. zusammenkommen, um sich auszutauschen und zu überlegen, wie sie Vision und Ziele konkret umsetzen wollen.
Wir freuen uns über Feedback, Gebet und Eindrücke und wünschen uns dein Vertrauen, diesen Weg mit uns zu gehen.
Wir hoffen einen Weg gefunden zu haben, der gut für die Jesus Freaks ist. Wir wollen ihn gemeinsam mit allen gehen. Gerne auch mit jenen, die sich von der Bewegung abgewandt haben. Wir wissen, dass Veränderungen auch Angst machen können. Daher bitten wir um dein Vertrauen. Da unsere Erkenntnisse nur bruchstückhaft sind, freuen wir uns über deine Beteiligung, um ein möglichst ganzes Bild davon zu bekommen, wie die Zukunft der Jesus Freaks aussehen soll.
Diese Erkenntnisse geben uns Zuversicht, auch wenn wir uns immer noch sorgen um Gemeinden, die schrumpfen, und um Einzelpersonen, die sich von den Freaks oder gar vom Glauben abwenden. Auch die Herausforderungen, vor denen Willo und Freakstock stehen, sind nicht geringer geworden. Wir wissen, eine schnelle Heilung wird es nicht geben und Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen.
Doch wir sehen auch, inwiefern der Prozess bereits Früchte trägt. So wurde zum Beispiel auf der Zukunftswerkstatt im September 2016 offen darüber diskutiert, wie Freakstock in Zukunft aussehen soll. Das Willo-Team fragt sich, wie die Bedürfnisse an ein Bewegungstreffen erfüllt werden können. Die Familienfreizeit startet, weil sich zwei Frauen einen Ort des Austauschs für Familien gewünscht haben. In den Regionen Nahost und in Thüringen nehmen wir eine Aufbruchstimmung wahr, weil Menschen Verantwortung übernehmen. In einigen Gemeinden haben die Menschen angefangen für die Leitung zu beten und sie damit zu unterstützen.
Wir wissen ebenso wenig wie vor einem Jahr, wie die Zukunft der Jesus Freaks aussehen wird. Aber was wir wissen ist: Es wird gut. Jesus ist mit dabei. Und wir wollen dabei sein – mit dir und vielen anderen Jesus Freaks und solchen, die es werden wollen.
Bettina für das JFD-Treffen
Kontakt:
Was kannst Du tun?
Bete für die verantwortlichen Leiter*innen, bete für Jesus Freaks, bete für die Gemeinden und Gruppen. Teile Eindrücke, die du für die Bewegungsleitung bekommst, mit uns. Lebe weiterhin die Vision, Menschen für Jesus zu begeistern, jeden Tag da, wo Du bist.