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01/2020 Woran glauben wir eigentlich noch?

Liebe Bande,

als wir die Frage „Woran glauben wir eigentlich noch?“ in unser kleines Jesus-Freaks-Universum hinaus riefen, hätten wir nicht gedacht, dass so viel zurückkommen würde. Allein die Menge der Einsendungen hat uns schlichtweg umgehauen, sodass das Heft dicker als je zuvor geworden ist.

Mehr aber noch als die bloße Anzahl bewegen mich persönlich die einzelnen Geschichten und die inhaltliche Auseinandersetzung der Autor:innen. Es ist spannend und berührend, wie viele Menschen von ihren Glaubenswegen erzählen, ihre Zweifel teilen und sich intensiv und von Herzen mit der Frage nach Gott, nach der Wahrheit, dem Leben auseinandersetzen.

Viele Geschichten ähneln sich: Ein Glaubensstart mit viel Euphorie, Klarheit und Antworten auf quasi alle Fragen, die das Leben so stellt. Irgendwann Krisen, Zerbruch, Zweifel. Und dann verschiedene Wege, damit umzugehen, den Glauben neu zusammenzusetzen, alte Zöpfe abzuschneiden, dennoch zu vertrauen oder kleine Bruchstücke wie Diamanten festzuhalten.

Die Artikel zeigen mir, dass Dekonstruktion nichts ist, vor dem man Angst haben muss. Dass es unter uns unglaublich viele Schätze zu heben und diamantene Bruchstücke zu teilen gibt. Dass wir ehrlich miteinander sein können (fünf Brote und zwei Fische reichen sowieso).

Die Zeit der frommen Floskeln ist vorbei. Diese Ausgabe könnte der Auftakt zu etwas Großem, Ehrlicherem sein. Daher lasst uns Räume schaffen für die Frage: „Woran glauben wir eigentlich noch?“ Ich will wissen, was ihr wirklich glaubt, was euch trägt und woran ihr euch festhaltet! Lasst uns Fragen stellen, weiterdenken, voneinander lernen. Lasst uns einander in Zeiten beistehen, in denen gefühlt kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Lasst uns gesunde, hilfreiche Theologien finden, die uns unsere Fragen und Zweifel ernstnehmen. Und lasst uns unsere Glaubensmosaike miteinander teilen. Wer ist dabei?

— Jaana, Chefredakteurin

Autor:inTitelUntertitelSeite
Dankbar, Ruth„Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“ (Markus 9, 24)Gedanken zur Jahreslosung5
Gauer, ChristianEs ist die Liebe, die mich festhältAnkommen bei den Jesus Freaks6-7
VanessaEin großes HerzVom christlichen Dorf ins versiffte Berlin8
RolandFreudentränenGott ist der alles liebende Vater9
Michalke, DennisWarum ich nicht glaubeVon schlechten und guten Gründen sich an Jesus zu halten10-11
Schmelzer, Alexandra„Ich vermag alles durch einen aus dem Zusammenhang gerissenen Vers“Glaube ich eigentlich noch an die Bibel?12
Kammer, BettinaVater unser, aber anders13
WolfWenn ich nicht alles los lasse, werde ich Gott nicht wiederfindenWie mein Glaube sich verändert hat14-15
Dreyer, MartinDekonstruier dich mal wieder!Die Zeit des großartigen Alles-wird-gut-Glaubens ist vorbei16-17
Espenlaub, JaanaGott im LeidenVom Aushalten der Sinnlosigkeit18-19
Böck, AnnaWiderspruchsfrei?Gedanken zur Jahreslosung: Markus 9,14-1920
Willms, WilhelmGlaubensbekenntnis 121
FrankDie Berufung der MenschheitBesonders und besorgniserregend22-23
DörtheMut zu einer zweiten NaivitätWorauf kann ich vertrauen?24-25
Hollinger, MariusAllein aus GnadeJesus, der Grund meines Glaubens26
Kernstock, TineIch glaube an Gemeinde27
DeniseUnsichtbare Tatsachen und sichtbare NarbenSchwierige Zeiten verändern unseren Glauben28-29
SimonWie etwas im Nebel zu erahnenÜber Zuversicht, Nichtzweifeln und Glaubensgewissheit30-31
DoroInstant JesusBeziehung zu Jesus im Chaosalltag32
Sölle, DorotheeCredo33
FelixDoch nicht vom Glauben abgefallen34
Bonhoeffer, DietrichGlaubenssätze35
Sengle, MichaelAlte Zöpfe abschneidenAuf der Suche nach der Wahrheit36-37
MesiiIch bin kein HimmländerEine einsame Hütte reicht mir völlig38
Faix, TobiasDekonversionWenn der Unglaube über den Glauben siegt39-41
DiverseZettelwirtschaft42-43
Streit, RoliDie Welt durch die Macht der Kunst verändernFilmtipp: „Tolkien“44-45

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