Aushalten und weitergehen
2015 haben wir als Leitungskreis entschieden, neu darüber nachzudenken, wie wir die Leitung und Struktur der Jesus Freaks Bewegung gestalten wollen, um den Anforderungen und Problemen gerecht zu werden, die wir wahrnehmen. Das Bild dazu war ein verwundeter Patient. Für diesen Prozess haben wir uns ein Jahr gegeben. Auf vier D-Treffen, in kleineren Runden und Telefonkonferenzen haben wir intensiv miteinander gerungen, uns viele Gedanken gemacht und einander das Vertrauen zugesprochen.
Im Oktober 2016 stand der Behandlungsplan: Wir wollen ein neues Team berufen, das konkrete Schwerpunkte setzt und Impulse in die Bewegung trägt. So ein Plan weckt Hoffnungen und Erwartungen. Wir hatten das Gefühl, eine gute Lösung gefunden zu haben, wie ein neues Leitungsteam gebildet werden und mit dem JFD-Treffen zusammen arbeiten kann.
Der Leitungskreis beauftragte sieben Menschen aus seiner Mitte damit, dieses Team zu bilden und eine Arbeitsstruktur zu entwickeln. Sie haben diesen Auftrag sehr ernst genommen und sich gefragt, inwieweit sie Teil dieses Teams sein können und wollen. Am Schluss waren nur zwei Personen dazu bereit.
Der Vorschlag, diese zwei als Kernteam einzusegnen, war für viele ein gangbarer Kompromiss. Vorhandene Bedenken konnten aber vorerst nicht ausgeräumt werden, weswegen sich der Leitungskreis im Februar nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte. Die Bedenken bestanden darin, ob ein solch kleines und als homogen empfundenes Team die anstehenden Herausforderungen, die geplante Erweiterung hin zu einem größeren und vielfältigeren Team und eine angemessene Kommunikation mit dem Leitungskreis bewältigen kann.
Haben wir zu wenig zusammen gebetet? Fehlte es an Vertrauen? Oder waren die Erwartungen und Anforderungen an das Team zu hoch? Darüber denken wir nach. Klar ist, dass die Behandlung ins Stocken geraten ist. Das ist nicht leicht auszuhalten, angesichts der Zeit und Mühe, die wir investiert haben und angesichts der bestehenden Herausforderungen. Wir schwanken zwischen Frustration und Erleichterung, zwischen Mutlosigkeit und Aktionismus. Wir haben kein Rezept in der Schublade, wie es weitergehen soll.
Wir gestehen vor Gott und den Jesus Freaks, dass wir es bisher nicht geschafft haben, unsere Leitungsprobleme zu lösen. Wie gehen wir mit dieser Erkenntnis um? Einige empfinden die Situation als Stillstand, der dringend entschiedenes Handeln erfordert. Andere sehen sie als eine von Gott verordnete Atempause.
Es kommt nun darauf an, beides zusammen zu führen: Tief Luft holen, einen klaren Kopf bekommen, ins Gebet gehen und nach Gottes Weg suchen, wie wir gemeinsam die Leitungsfrage und die Herausforderungen der Jesus Freaks Bewegung lösen können.
Wir bitten um dein Vertrauen und um dein Verständnis für den Prozessfortgang. Wir danken allen, die für uns gebetet haben und dies weiterhin tun. Auch wir wollen das vom Prophetiepool und vom Gebetsnetzwerk ausgerufene Jahr des Gebets ernst nehmen. Wir wollen nicht aufgeben, sondern wir sind weiterhin bereit, Gottes Weg mutig zu gehen. Wir wollen nicht in alte Ängste zurückfallen, sondern wir wollen Gott vertrauen und einander vertrauen.
Bettina
im Namen des Leitungskreises von Jesus Freaks Deutschland e.V.
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