Was sind Irrwege?
Ich denke an die Schnitzeljagd zu unserer Gemeindefreizeit. Weggabelung. Ein Schnipsel wurde gefunden, sofort wird dieser Weg eingeschlagen. Schauen wir uns manchmal noch um, um andere Hinweise zu finden? Wagen wir den Blick in die andere Richtung?
Wir stehen da und fragen uns, was wir wollen, wo es hingehen soll oder was Gott will. Vielleicht stimmt das, was wir wollen, mit dem was Gott sich für uns wünscht überein. Gehen wir dem erstbesten Schnipsel oder Hinweis hinterher?
Sind Irrwege immer schlecht? Manche Irrwege enden als Sackgasse. Man kommt einfach nicht weiter, man bleibt auf der Stelle stehen. Andere setzen sich endlos fort und entweder man entscheidet sich umzukehren, auch wenn es mühselig und mit Arbeit verbunden ist, oder man lässt es einfach laufen. Entweder man findet wieder die Brücke zum „Hauptweg“ oder man verläuft sich. Orientierungslos. #IchhabemichverIRRT.
Irrweg: falsches, verkehrtes, nicht zum Ziel führendes Verfahren
Synonyme:
- Seitenpfad
- Irrtum/Täuschung
- Abweichung/Umweg
Wenn ich mir die Synonyme des Wortes anschaue, dann kann ich gar nicht mehr genau sagen, ob es tatsächlich nicht zum Ziel führen kann. Seitenpfad, Abweichung … Ich gehe den Weg, der ursprünglich nicht geplant war und doch komme ich irgendwann an. Wenn ich an mein Leben denke, oh je, so viele Umwege und Abweichungen. Und jetzt stehe ich trotzdem hier und kann rückblickend sagen: Es war scheiße, aber dadurch habe ich einen anderen Blick auf bestimmte Themen, Lebenssituationen und Menschen oder habe jene Fähigkeit erlernt oder oder oder. Vielleicht hast auch du jetzt etwas vor Augen, was du durch Irrwege oder Seitenpfade erreicht, erlernt oder entdeckt hast.
Vielleicht wäre es mir auf dem Hauptweg besser ergangen. Wo hab ich den Scheiß-Hinweis übersehen? Aber war der Seitenpfad (Irrweg) den ich gegangen bin (oder gehen musste) für die Katz´? Hab ich dadurch nicht doch irgendetwas besser verstanden oder mich entwickelt? Musste ich dadurch meine Antenne für Gottes Sprechen noch mehr ausfahren?
Wir werden vielleicht nie vollkommen verstehen, weshalb wir manche Wege gegangen sind oder gehen mussten, wo wir einen Hinweis übersehen haben, oder wo ihn schon vorher einer abgeschnitten hat. Aber bei einer Sache bin ich mir ganz sicher: Irrwege, ob sie zum Ziel führen oder nicht, für Gott sind sie kein Grund zu sagen:
Geh du schon mal vor, bis du merkst, dass du dich verirrt hast. Ich warte hier bis du wieder angekrochen kommst und begrüße dich mit einem „Hättest du mal mehr auf mich gehört, dann …“
Gott geht mit dir. So spießig wie das für manche vielleicht klingt. Wenn wir die Richtung ändern, ist er der beste Wegbegleiter, den man sich vorstellen kann. Irrweg? Okay, kann passieren. Aber dann doch lieber mit Ihm als ohne Ihn.
Claudia aus Chemnitz