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Gefahren. (4/18)

KB_04.18_gefahrenGeht durch das enge Tor! Denn das weite Tor und der breite Weg führen ins Verderben, und viele sind auf diesem Weg. Doch das enge Tor und der schmale Weg führen ins Leben, und nur wenige finden diesen Weg. (Matthäus 7, 13-14)

Kennst du diesen Text? Bei vielen, die ihn lesen, löst er Unbehagen aus. Woher kann ich denn wissen, auf welchem Weg ich mich gerade befinde? Was meint Jesus am Ende seiner Bergpredigt mit dem schmalen Weg? Was zeichnet diesen Weg aus? Langeweile? Wenig Spaß? Wenig Entfaltungsmöglichkeiten? Will Jesus uns entmündigen, indem er uns klein hält?
Jesus spricht schon zur damaligen Zeit von einer Welt, die uns Angst macht. Er spricht vom Chaos in dieser Welt, den Kriegen, Hungersnöten und Naturkatastrophen. Und davon, dass die Liebe in vielen erkalten wird. Also dass Menschen böse sind, und sich von ihrer Wut und ihrem Hass bestimmen lassen. Das alles dürfte uns nicht fremd sein, wenn wir uns diese Welt und unsere Gesellschaft ansehen. Und es ist irgendwie einleuchtend, dass Jesus sagt, dass viele auf dem Weg sind, der ins Verderben führt.
Wie kann ich in einer chaotischen Welt Jesus nachfolgen? Wie gelingt es mir, mich nicht ablenken zu lassen, wenn die Welt um mich herum abdreht, und wenn mir jeder was anderes erzählt? Wenn ich nicht mehr weiß, wer die Wahrheit sagt und wer lügt? Wenn Maßstäbe angelegt werden, an denen
ich scheitere? Weil ich nicht erfolgreich genug bin, zu ungeschickt, nicht nachhaltig lebe, zu vielen Dingen keine eigene Meinung habe? Wie kann ich auf dem Weg bleiben, der zum Leben führt?

Den Blick nicht von den Leitlinien nehmen

Mir fällt folgendes Bild dazu ein: Meine Lieblingsjahreszeit ist der Herbst. Die quälende Hitze ist endlich vorbei, draußen wird es kühler, bunt und angenehm. Finde ich jedenfalls. Was ich als Autofahrer aber schlimm finde: Nebel! Nebelbänke sind heimtückisch und tauchen plötzlich auf, während man durch die Nacht fährt. Wenn das passiert, ist jeder Autofahrer gut beraten, noch vorsichtiger als sonst zu fahren, sich nicht ablenken zu lassen und Geschwindigkeit raus zu nehmen. Und je dichter der Nebel ist, umso langsamer und vorsichtiger fahre ich. Denn sollte ein Hindernis auf dem Weg sein, zum Beispiel ein Tier oder ein Radfahrer, kann ich nicht mehr rechtzeitig ausweichen oder bremsen, wenn ich zu schnell fahre.

Nachfolge

Wenn ich also nicht mehr weit voraus schauen kann, wenn ich keinen Durchblick mehr habe, ist es wichtig vorsichtig zu sein, und den Blick nicht von den Leitlinien der Straße zu nehmen, den Fahrbahnmarkierungen. Das gibt mir Orientierung und hilft mir, nicht vom Weg abzukommen.
In Johannes 14,6 spricht Jesus davon, dass ER der Weg, die Wahrheit und das Leben ist! Wenn ich auf dem Weg bleiben will, bedeutet das also, dass ich auf Jesus schauen muss. Nah an Jesus zu sein bedeutet in dem von mir beschriebenen Vergleich, dass ich mich sehr eng an den Markierungen der Straße orientiere. Weil ich weiß, dass Ablenkung und nachlässiges Fahren bedeuten kann, dass ich mich selber in Gefahr begebe.
Was heißt, nah bei Jesus zu sein? Was muss ich tun, damit das gelingt, und ich mir sicher sein kann, dass ich auf dem Weg bin?

Die drei Leitfragen

In Johannes 21 stellt Jesus drei Fragen, an denen wir überprüfen können, ob wir uns auf diesem Weg befinden. Als er seinen Jüngern nach der Auferstehung begegnet, fragt er Petrus, der ihn verraten hat (und der demzufolge nicht gerade in seiner besten Verfassung ist):

Vers 15: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich …?
Vers 16: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Vers 17: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?

Auf dem schmalen Weg zu sein bedeutet, in Beziehung mit Jesus zu sein. Und zwar gemessen an den oben genannten Kriterien. Um was anderes geht es Jesus nicht. Er fragt Simon Petrus nicht mehr, warum er feige war und ihn verraten hat, warum er im Vorfeld so eine dicke Lippe riskiert hat, und warum er weggelaufen ist und sich versteckt hat.
Ich finde, das ist einfach und herausfordernd gleichzeitig. Die Welt um uns herum ist eine Gefahrenzone, und die Gefahr fängt in unseren eigenen Gedanken an. Es gibt viele Möglichkeiten, die mir versprechen, dass ich glücklich und zufrieden sein werde, wenn ich ihnen meine Zeit oder mein Geld gebe. Oder beides. Und es gibt die Stimmen, die sagen, dass diese Jesus-Leitlinien auf dem Weg ja ganz sinnvoll sind, aber manchmal vielleicht auch ein wenig zu eng gedacht. Und Jesus stellt mir dreimal dieselbe Frage: Liebst du mich?

Hans ist im Leitungsteam der Bewegung und bei den Jesus Freaks in Münster. Er liebt lange Spaziergänge in der Natur, Heavy Metal und alles, was mit Gitarren zu tun hat.

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[Photo by Alexandra Dech on Unsplash]

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