Jesus – Der Lehrer

Jesus war in erster Linie erst mal Lehrer, ein Rabbi. Ein Lehrer? Seine Lehrmethoden waren mehr als ungewöhnlich. In erster Linie begegnete er Menschen und zeigte, was gutes Leben eigentlich ist.

Jesus war in erster Linie erst mal Lehrer, ein Rabbi. Ein Lehrer?

Da ploppt sofort ein Klischee auf: Ein Kordhosen-tragender-Birkenstock-Relilehrer-Typ, leicht verpeilt, weltfremd, liebenswert naiv, aber doch irgendwie kaum ernstzunehmen. Und dann erscheint das nächste Abziehbild eines Lehrers: Der harte Hund, der immer pünktlich ist und sich aufschreibt, wer die Hausaufgaben vergessen hat. Die Klischees wollen nicht enden: Die Sportskanone mit Trillerpfeife, der zerstreute Professor …

Doch Jesus war ein Lehrer von ganz anderer Sorte. Als ein paar Männer ihn fragten, wo er lebt, sagte er ganz einfach: „Kommt mit und schaut’s euch an!“ Und sie hingen den Tag mit ihm herum. Sie wanderten mit ihm durch die Gegend und lebten mit ihm zusammen und sahen, wie er aß, trank und schlief und mit Menschen umging. Sein Klassenzimmer war die Straße, die Synagoge und das Krankenhaus und eigentlich immer da, wo er gerade war.

Seine Lehrmethoden waren oft mehr als ungewöhnlich. Er redete nicht einfach ununterbrochen, sondern in erster Linie begegnete er Menschen und zeigte, was gutes Leben eigentlich sei. Und wenn er redete, dann war das kein Referat über das Leben an sich oder eine Abhandlung über das Wesen Gottes in zehn Punkten, sondern Jesus erzählt wie einige Rabbis seiner Zeit spannende Geschichten: Er malte den Menschen schillernde Bilder vor Augen und nutzte treffende Vergleiche. Da wurde Gott dann auch mal zum Bauern, Großgrundbesitzer oder Vater und er selbst zur Tür, zum Licht, zum Brot. Er provozierte, stellte Fragen, regte zum Denken an und ließ die Zuhörenden ihr eigenes Fazit ziehen.

Doch er redete nicht nur, sondern er zeigte ganz praktisch, was es bedeutet, dass Gott da ist und es gut mit den Menschen meint: Jesus machte Gottes Liebe erfahrbar, indem er half und anfasste und heilte. Er ging dahin, wo es weh tat, wusch dreckige Füße, ließ sich demütigen und betete für diejenigen, die ihn verachteten. Jesus war und ist ein ganzheitlicher Lehrer, der nicht nur belehrend redete, sondern authentisch seine Lehre lebte.

Es ist, als ob sich Jesus für die Zusammenstellung seiner Klasse diejenigen aussucht, die eigentlich nie da sind und wenn sie da sind, in der letzten Reihe die Tische beschmieren und keine Hoffnung auf die Versetzung in die nächste Klasse haben. Und genau denen gibt er dann die Verantwortung, dass sie wiederum andere lehren sollen. Für seine Gruppe wählte er einfache Leute vom Dorf aus, Fischer und Zolleintreiber. Es waren temperamentvolle Charaktere dabei mit Spitznamen wie „Donnersöhne“ und sogar Leute, die den Ruf hatten, mit gewaltbereiten regierungskritischen Vereinigungen zu sympathisieren: Zeloten und Sikarier.
Seine Lehre müssen sie nicht aufschreiben und auswendig lernen, sondern er schreibt seine Botschaft direkt in ihr Leben, in ihre Gewohnheiten, in ihre Haltungen, in ihre Art, wie sie auf sich und andere schauen. Er verändert ihr Herz, indem er sie ansieht, sie lieb hat, ihnen eine neue Chance im Leben gibt und mit ihnen teilt, was er hat.

Auch du kannst sein Schüler oder seine Schülerin werden. Lies mehr über ihn, hör dir Geschichten von ihm an (z.B. in Predigten) oder lass dir von anderen, die an Jesus glauben, von ihm erzählen.

Einige Stellen aus der Bibel zum Nachlesen

In der Bergpredigt legt Jesus den Willen Gottes der Torah, dem ersten Teil der jüdischen Bibel, neu aus. Diese Rede beeinflusste nicht nur das Christentum, sondern auch nichtchristliche Philosophien, Politik, Rechtsgebung und andere Religionen. Sie steht im Matthäusevangelium Kapitel 5, 6 und 7.

Matthäus 12, 9-21: Jesus heilt, um klarzumachen, dass ein Mensch wichtiger ist als ein Gesetz und um eine Prophezeiung zu erfüllen

Markus 3,14-19 und Lukas 6,13-16: Jesus wählt seine engsten zwölf Freunde aus

Matthäus 13: Jesus erzählt vom Reich Gottes in Form von Gleichnissen


Text: Bettina Kammer

Gestaltung: David Bahne


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So unglaublich es klingt, Jesus möchte dein Freund sein. Er möchte mit dir Zeit verbringen und von dir hören, was dich bedrückt und was dich freut.