Jesus – Der Feminist

Jesus hatte Frauen und Männer um sich. Er gab Frauen einen für die damalige Welt bemerkenswerten, hohen Stellenwert. Selbst heute ist es nicht überall selbstverständlich.

Jesus hatte Frauen und Männer um sich. Er gab Frauen einen für die damalige Welt bemerkenswerten, hohen Stellenwert. Selbst heute ist das nicht überall selbstverständlich.

Als Jesus durch das Land wanderte, waren nicht nur die oft erwähnten 12 Jünger, sondern auch Jüngerinnen dabei. Frauen im Kulturkreis des Römischen Reichs fast rechtlos und hatten im Haushalt nahezu den gleichen Rang wie Kinder, Mägde und Sklaven: Sie durften nichts ohne die Erlaubnis entweder ihres Vaters oder Ehemanns machen.

Jesus hat Frauen gezielt angesprochen, mit ihnen Gespräche und Diskussionen geführt, sie geheilt, berührt, zur Teilhabe eingeladen und von lebenshemmenden Denkmustern befreit. Er hat sie in ihrer Würde als Frauen und eigenständige Menschen bestätigt und ihnen immense Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegengebracht.

Diese Frauen empfingen nicht nur etwas von Jesus, sie gaben ihm auch etwas zurück. Sie unterstützten ihn mit ihrem Geld, beherbergten ihn, dienten ihm und sorgten somit in großem Maß dafür, dass sich Jesu Botschaft verbreiten konnte. Es ist ein markantes Resultat von Jesu Ermutigung der Frauen, dass Frauen später erheblich am Erfolg und der Verbreitung des Christentums beteiligt waren. In der Folgezeit wurden einige Positionen innerhalb des Christentums entwickelt, in denen die Rolle von Frauen als Lehrerinnen, Prophetinnen und Missionarinnen heruntergespielt oder sogar verboten wurde, um im Römischen Reich und den patriarchal geprägten Kulturen nicht als gefährlich zu gelten und den suspekten Sektenstatus gegen gesellschaftliche Anerkennung ablegen zu können.

Der längste Dialog, den Jesus in der Bibel führt, ist mit einer Frau: der Samaritanerin am Jakobsbrunnen. Es waren Frauen, die bis zu Jesu Tod am Kreuz ausharrten – während die Jünger sich zurückgezogen hatten. Und es waren ebenfalls Frauen, die vor allen anderen dem auferstandenen Jesus begegneten und damit erste Zeuginnen von dem großartig Neuen wurden, was passiert war. Sie waren es, die diese Botschaft mutig verbreiteten – auch auf die Gefahr hin, dass sie dadurch angeklagt und ebenfalls gekreuzigt werden konnten und dass ihr Zeugnis vor Gericht in ihrer Rolle als Frauen ohnehin nicht gültig gewesen wäre.

Frauen sind Jesus wichtig. Du bist ihm wichtig. Falls du negative Bilder von Frauen in der Kirche hast, lass sie los. Entdecke einen Jesus, dem Frauen wichtig sind, dem du wichtig bist.

Ein Statement von Bettina über Jesus als Frauenfreund

Einige Stellen aus der Bibel zum Nachlesen

Markus 15,40-41: Die Frauen am Kreuz werden als Jüngerinnen/Nachfolgerinnen bezeichnet

Lukas 8,1-3: Frauen, die mit Jesus unterwegs waren

Lukas 10,38-42: Maria und Martha, die Jesus beherbergten

Johannes 4,5-26: Das längste Gespräch der Evangelien zwischen Jesus und der Samaritanerin

Johannes 20,11-18: Maria begegnet dem auferstandenen Jesus

Gal 3,26-29: Für Paulus gibt es keine Rangunterschiede im Glauben zwischen „männlich“ und „weiblich“


Text: Dr. Katrin Juschka

Gestaltung: David Bahne


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